Wieder mit Jimmy unterwegs

Wie schon erwähnt geht es nach Ankunft des Schiffes zu einigen mühsamen Bürobesuchen mit mexikanischen Wartezeiten, mexikanischer (Un-)Organisation und mexikanischer «Zuverlässigkeit» – wobei auch die deutsche Organisation, über welche wir die Verschiffung gebucht haben, keine Glanzleistung erbracht hat. 

Eine Woche nach Ankunft des Frachtschiffes können wir Jimmy dann entgegen nehmen – glücklicherweise grösstenteils unversehrt. Leider waren die Zollbeamten, welche unseren Bus in unserer Abwesenheit durchsucht haben, nicht so sorgfältig. Zudem können wir den Choke nicht mehr reinstossen, da dieser vermutlich während der ganzen Zeit gezogen war. Wir erfahren, dass auf dem Hafengelände eine lange Strecke zurückgelegt werden mussten und sehen anhand des Kilometerstands, dass ca. 50 km mehr auf dem Tacho sind seit wir Jimmy in Bremerhaven abgegeben haben – und da wir den Tank beim Abgeben nur 1/4 füllen durften und dann nicht wirklich kraftstoffsparend so lange mit herausgezogem Choke rumgefahren wurde, musste auf dem Hafengelände sogar noch ein Tankerlastwagen aufgeboten werden, um den Tank nachzufüllen – natürlich auf unsere Kosten. Jäno… Hauptsache wir haben unseren Jimmy/unser Zuhause endlich wieder!

Die erste Nacht im Bus verbringen wir in Veracruz bei gefühlten 40 Grad und hinterfragen unsere Entscheidung wieder mal, mit dem Bus in Mexico zu reisen. Daraufhin entscheiden wir, nach einem Grosseinkauf für die Bordküche gleich wieder nach La Pitaya zu Victor zu fahren. Auf der Hochebene herrschen angenehme Temperaturen und wir nutzen die Möglichkeit, auf dem grossen Vorplatz unseren Jimmy wieder einsatzbereit zu machen. 

Zusammen mit Victor und seiner Familie gehen wir noch an die Chilbi in Xico. Da werden farbige «Bibeli» als lebendes Spielzeug für Kinder verkauft und Leute rennen mit explodierenden Feuerwerkskörper in der Menschenmenge vor der Kirche rum (muy loco!) 

Nach ein paar Tagen sind wir wieder reisebereit und fahren Richtung Nordwesten.   Nach einer Nacht auf einer «Rancho» bei einem ausgewanderten Deutschen, fahren wir weiter zum Chico Nationalpark auf über 2000 m ü.M., wo wir gleich ein paar Tage verbringen. Wir gehen wandern und geniessen die kühlen Nächte im Bus. Zwischendurch fahren immer mal wieder Leute vorbei, welche Glace oder Süssgebäck verkaufen, wobei wir uns nach dem Wandern gerne etwas gönnen. 

Das nächste Ziel unserer Reise sind sie «Grutas de Tolantongo». Wir übernachten gleich zwei Nächte auf dem Besucherparkplatz am Fluss mit dem türkisfarbenen Thermalwasser. Von den Thermalbecken ein bisschen oberhalb geniessen wir beim Baden eine fantastische Aussicht ins Tal! Am nächsten Morgen gleich in der Früh besuchen wir noch die Grotte und eine Höhle weiter flussaufwärts. Da wir frühmorgens die ersten Besucher sind, haben wir die Höhle für uns alleine. Mit Stirnlampe ausgerüstet schwimmen wir in der Grotte und waten durch das «Höhlen-Dampfbad» – ein einmaliges, tolles Erlebnis 

Nach einer weiteren Nacht oberhalb vom Tal und einer kurzen Wanderung (den angepeilten Gipfel konnten wir leider nicht erreichen, da oben alles zu fest bewachsen war) fahren wir weiter zu einem Übernachtungsplatz in einem Garten mit Pool.  Wir geniessen die Ruhe, nachdem die Mexikaner mit der extra lauten Beschallung der Allgemeinheit den Platz am Abend verlassen. Obwohl es hier eigentlich nie ganz ruhig ist, aber die Geräusche der Natur und der vielen Tiere sind wirklich imposant.