Seen, Meer, Wasserfälle und Cenoten

Nach den Strapazen an der guatemaltekisch/mexikanischen Grenze geniessen wir die Natur im Nationalpark Lagos de Montebello. Wir verbringen zwei Tage mit Wandern, Entdecken von Höhlen und Baden in den wunderschönen, kristallklaren Seen.

Weiter geht es zu den Wasserfällen von Las Nubes. Eigentlich dachten wir schon oft, dass uns als Schweizer Wasserfälle nicht mehr so beeindrucken können, hier kommen wir aber immer wieder auf’s Neue ins Staunen. Wir laufen durch den Dschungel und erreichen so ein paar spektakuläre Aussichtspunkte. Die Abende verbringen wir, aufgrund der kühleren Temperaturen und der, seit der Zeitumstellung, frühen Dunkelheit im Bus. Beim Vanlife, wo wir die Zeit meist draussen verbringen, nervt es noch mehr als Zuhause, dass die Sonne schon um 5 untergeht. 

Anschliessend fahren wir nach Reforma Agraria. Dieser Ort ist bekannt für «Guacamayas» (Papageien). Die farbigen Vögel sehen wir leider nur eingesperrt in einem Käfig. Dafür sehen und hören wir in den Bäumen viele Äffchen und Brüllaffen.  Der Schrei der grossen schwarzen Brüllaffen ist fast ein bisschen angsteinflössend und wir hören ihn die nächsten Tage immer wieder morgens und abends.

Nach den Tagen am Wasser wird es wieder einmal Zeit für ein paar alte Steine Maya Ruinen. Wir besuchen die Ausgrabungsstätten von Yaxchilán (wo wir frühmorgens mit dem Boot hinkommen und die Ruinen für uns alleine haben) und Palenque (ziemlich touristisch und nicht so spannend).

Wir wollen endlich wieder mehr vom Meer sehen. Bevor wir aber an den Golf von Mexiko fahren, übernachten wir nochmals an einem Wasserfall. Auch hier können wir wieder, eingebettet in schöner Natur, baden. Das Wasser ist aber leider nicht ganz so schön blau wie erhofft, da es die letzten Tage immer mal wieder etwas geregnet hat. 

Nun sind wir auf der Halbinsel Yucatán. Wir erkunden zwei Tage die Stadt Campeche (oder besser gesagt, deren Bars und Cafés) und fahren dann, mit einem Zwischenstopp auf einem etwas speziellen Friedhof, nach Celestún ans Meer. Hier machen wir eine private Tour mit dem Mototaxi, um Flamingos aus der Nähe zu bestaunen.  Die rosa Vögel sind faszinierend. Leider sind aber auch hier, in einem Naturreservat, die Spuren der Zivilisation deutlich zu sehen. Sobald wir die Pfade der Pauschal- und Rucksacktouristen verlassen, türmen sich die Abfallberge am Strassenrand – zum Kotzen.

Nach zwei Nächten am Meer sind wir jetzt wieder etwas im Landesinneren, in Mérida. Hier gönnen wir uns mal wieder teure, importiere Lebensmittel, suchen vergebens ein Impfzentrum für den zweiten Pfizer-Shot und machen einen Stadtbummel.

Von Mérida fahren wir zu den 3 Cenotes de Cuzamá. Wie so oft übernachten wir gleich auf dem Parkplatz vor der «Sehenswürdigkeit», hier auf einer schönen Wiese. Am Morgen sind wir dann die ersten, welche auf einem kleinen Wagen auf Schienen von einem Pferd zu den Cenoten gebracht werden. Die ca. halbstündige Fahrt durch den Dschungel ist schon ein tolles Erlebnis und das Schwimmen in den Cenoten absolut genial. Erst in der letzten Cenote sind zeitweise noch ein paar andere Touristen da, ansonsten sind wir alleine. Die Stille und teilweise Dunkelheit in der ersten Grotte bzw. unterirdischen Cenote mit spiegelglattem, kristallklarem Wasser ist fast schon unheimlich. Bei der zweiten Cenote dringt das Sonnenlicht durch ein paar Spalten im Gewölbe, sodass das kristallklare Wasser hier wunderschön blau erscheint. Wir wechseln von Stirnlampe zu Taucherbrille und Schnorchel und erkunden die Cenote. Das Pferd bringt uns schliesslich noch zur dritten, halboffenen Cenote. Wir geniessen die wunderschönen Eindrücke und einen letzten Sprung ins Wasser, bevor es wieder auf den Rückweg geht.

Nach dem Wechsel von der Schiene auf die Strasse geht’s mit unseren 95 Pferdestärken weiter nach Izamal, einem super hübschen «pueblo magico». Wir finden einen ruhigen Parkplatz und spazieren zum Centro, wo wir beim Eindämmern hunderte, wenn nicht sogar über tausend Vögel beobachten, welche sich in den Baumkronen versammeln und extrem laut rumkreischen.  Nach diesem (nicht seltenen) Spektakel geniessen wir einen gemütlichen Abend, gehen fein essen und spazieren noch ein bisschen rum. Nach einer ruhigen Nacht und einem mexikanischen Frühstück im Restaurant fahren wir weiter nach Valladolid. Uns wird immer mehr bewusst, dass wir nun in touristischeren Regionen unterwegs sind und so sind wir auch hier längst nicht mehr die einzigen «weissen» Touristen. Dafür geniessen wir die Vorzüge einer Bäckerei mit «europäischen» Backwaren. 

Von unserer amiga Maru bekommen wir noch die Info, dass es hier ein Impfzentrum gibt, also versuchen wir es nochmal mit dem zweiten Pfizer-Shot. Beim Impfzentrum angekommen heisst es dann aber, dass sie für heute Freitag keine Dosis mehr haben, wir sollten nächste Woche wieder kommen. Am nächsten Tag entscheiden wir uns, nach Río Lagartos weiterzufahren. Da übernachten wir an einer Lagune und können bei einem Spaziergang zwei Krokodile in einem Tümpel beobachten.   So fantastisch die Tierwelt hier ist, so nervig kann sie aber auch sein: am Abend müssen wir uns im Bus verziehen, weil wir von lästigen Sandfliegen und Mücken geplagt werden. Und mitten in der Nacht feiert dann auch noch jemand in der Nähe eine Party – jedenfalls ist bis zu den Morgenstunden Musik zu hören. Aber bei unserem täglichen bzw. nächtlichen Schlaf von ca. 8-9 Stunden verkraften wir solch eine unruhige Nacht ohne Probleme. 

Weiter geht die Fahrt nach Las Coloradas. Eigentlich steuern wir einen abgelegenen Übernachtungsplatz an, da müssen wir aber schon nach ein paar Minuten umdrehen, weil die Strasse so eng ist und die herunterhängenden Äste und Zweige unseren Jimmy zerkratzen. Schlussendlich fahren wir gleich zu einer Düne raus, wo auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite eine Lagune mit hunderten von Flamingos sind. Wir bestaunen die vielen Flamingos und baden im türkisblauen Meer, entscheiden uns dann aber später noch weiter zu fahren, da die Sandfliegen sich hier schon tagsüber bemerkbar machen. Wir fahren gleich wieder nach Valladolid und hoffen nun auf den Pfizer-Shot. Auf dem Supermarkt Parkplatz, wo wir die Nacht verbringen, treffen wir auf zwei deutsche Reisende, welche wir schon in Mérida angetroffen haben. Sie laden uns gleich zu Bier und Wein in ihren kleinen Lastwagen ein und wir verbringen einen gemütlichen Abend zusammen. Am nächsten Morgen geht’s dann los zum Impfen. Nach ca. zwei Stunden Anstehen und Warten, bis die Impfdosen geliefert werden und alles abgeklärt ist, damit es auch für uns (nicht-Mexikaner) funktioniert, bekommen wir (in Begleitung von der nationalen Impfbrigade) unsere zweite Impfdosis. Danach fahren wir zu einem schönen Campingplatz in der Nähe, chillen, baden im Pool und machen eine spannende Bienen-Tour auf dem Camping-Resort.  Zudem sind die deutschen Lastwagen-Camper auch hier und wir treffen uns gleich für einen gemeinsamen Spieleabend.